Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 4

18. Februar 2015

Interessant, dass heute noch viele Leute in Europa denken, Medellin sei ein höchst gefährliches Drogenzentrum. Das mag wohl in den Achtzigern so gewesen sein. Aber seit die Polizei den Drogenboss Escobar (Medellin-Kartell) erschoss, geht es mit der Stadt bergauf. Sie ist quicklebendig, sehr grün und unternimmt viel, um die Infrastruktur zu verbessern. So gibt es jetzt eine moderne Metro, die vollständig als Hochbahn durch die Stadt führt. Und dort, wo die unvermeidlichen Hüttensiedlungen der Armen beginnen, tragen Seilbahnen die Menschen ganz einfach über die Dächer hinweg. Schlicht atemberaubend.
Botero ist der weltweit bekannteste Sohn dieser Stadt. Entsprechend präsent sind seine Kunstwerke und der zentrale Platz trägt auch seinen Namen.





Wie überall in Südamerika stimmen mich die Überbleibsel der einstmals grossartigen Eisenbahnkultur etwas wehmütig.
In Medellin ist es der Bahnhof aus den Dreissigerjahre. Immerhin haben die Stadtväter die Ruine mustergültig renoviert. Die Gleise der liebevoll vor dem Gebäude stehen gebliebenen Dampflok führen nirgendswo mehr hin, und so bleibt der Lokomotive nur noch das Träumen von vergangenen grossen Reisen....




Zigarrensisch ist in Medellin nicht viel los. Zur Krönung des Tages habe ich den "Country Club" Medellin aufgesucht und dort eine Monte 2 bei Blick über die Stadt und einem Glas vorzüglichen Malbecqs zelebriert.



Der Club ist ein Partner des Berlin Capital Clubs. Die Zugangssicherung ist phänomenal. Nicht nur Beschnüffeln den Zugang verlangenden Besucher Hunde verschiedener Rassen und ebenso vieler Herren, die sich allesamt als Privatpolizei ausweisen. Das Gesicht des Fremden wird zudem mit einer Kamera abgelichtet und mit hinterlegten biometrischen Daten verglichen. Hier begannen meine Schwierigkeiten, hatte ich doch nur meine Partnerkarte vom BCC, die mir gemäss internationaler Vereinbarung ohne weiteres hätte Zutritt verschaffen sollen. Aber, so gestand mir dann etwas später die Club-Managerin, die Leute von der Zugangskontrolle mussten noch nie ein internationales Clubmitglied einlassen. Und so freut es mich, dass ich für den BCC Berlin eine kleine Premiere in Medellin bewirkt habe.

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