Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 9

Am Abend des 26. Februar 2015

Die Feier zum 25. Jubiläum der Casas del Habano. Würdevoll im Staatsgästehaus von El Laguito mit guter Musik und viel Unterhaltung, darunter mexikanische Volksweisen, weil die erste Casa weltweit diejenige von Cancún ist.

Was es zum Eingang gab, habe ich auf dem Tisch drapiert. Zwei Gloria Cubana im Schächtelchen bitte nicht zu übersehen.




Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 8

25. Februar 2015

Natürlich gehört mein erster Besuch Emilia Tamayo und ihrem ehemaligen Cohiba-Reich.



In El Laguito angekommen. Der Mann mit dem gestreiften Shirt ist allen Hafen-Besuchern bekannt: Eduardito Diaz, Chef der Qualitätskontrolle.

Wie immer ist Emilia bei den Rollerinnen sofort wieder die Chefin. "Ihre" Leute rollen wunderschöne Zigarren, hier die Cohiba Robusto.






El Laguito wird renoviert, die oberen Stockwerke sind innen im Rohbau fertig. Neu ist auch der Verbindungsgang zwischen den Hauptgebäuden und dass professionell eingerichtete Tasting- Zimmer.





Chef vom Ganzen ist der uns vom Hafenfest ebenfalls wohlbekannte José Enrique.



Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 7

24. Ferbruar 2015

Mit einigen Turbulenzen in Havanna angekommen. Erst war das Flugzeug in Bogotá kaputt und in Havanna behauptete der Zoll, ich hätte eine hydraulische Pumpe im Gepäck. Das liess sich zwar falsifizieren, kostete mich aber eine Stunde zusätzlichen Flughafenaufenthalts.
Am Abend dann der liebenswürdige Empfang von Peter und Charlotte Scholz in ihrer deutschen Botschafterresidenz. Der Botschafter konnte auch mit einer Neuigkeit im cubanisch-amerikanischen Verhältnis aufwarten: Am gleichen Tag hat das oberste Gericht der USA die Markenrechte an Cohiba endgültig Kuba zu- und General Cigars abgesprochen. Nimmt mich wunder, wie lange es jetzt noch dominikanische Cohibas geben wird.

Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 6

22. Februar 2015

Liebhaber der Marke Bolívar und ihres Namensgebers haben längst gemerkt, dass ich die letzte Reise unseres Helden nacherlebe. Und zwar etwa so, wie sie Marquez in seinem erwähnten Roman nachgedichtet hat. Ich bin am Sterbeort Simon Bolívars angekommen, in Santa Marta. Zunächst eine architektonische Trouvaille: Das ehemalige Zollhaus in Santa Marta ist das schönste Beispiel für koloniale Architektur, das ich bisher gesehen habe.



In Santa Marta hatte der Zuckerfabrikant De Mier eine riesige Hazienda. Er war glühender Bewunderer und Freund Bolívars.



Heute ist die Hazienda Bolívar-Museum und so etwas wie das Nationalheiligtum Kolumbiens. In diesem Bett ist Bolívar gestorben.



Und sogar Stuhl und Koffer seines Arztes sind bis heute erhalten und stehen neben dem Sterbebett.
 


Übrigens gibt es in der Hazienda selbstverständlich ein Raucherzimmer.

Die Verehrung der Kolumbianer für ihren Helden drückt sich auch in der Vielzahl und Grösser der dem Libertador gewidmeten Denkmale.




Hier in Santa Marta gibt es wie in Cartagena viele Zigarrenverkäufer, die Havannas in allen Formen und Farben verkaufen. Für durchschnittlich eineinhalb Euro. Schnäppchenjäger sollten sich allerdings die Dinger vorher genau ansehen, bevor sie sich im Havanna-Glück wähnen. Für mich jedenfalls geht es jetzt weiter ins Land, wo die echten Havannas herkommen.

Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 5

19. Februar 2015

Auch die Tage in Cartagena de Indias stehen im Zeichen von Bolívar, sowohl zigarrensisch wie historisch. Ich begreife endlich, warum Habanos S. A. in seiner offiziellen Klassifikation die Marke Bolívar zu den stärksten seiner Zigarren zählt. Bolívar war halt ein sehr starker Libertador in Südamerika.




Interessanterweise steht das Standbild unseres (Marken)helden auf dem Platz vor dem Inquisitionspalast mit dem grossartigen barocken Tor.



Auf der Seite des Sitzes der Inquisition befindet sich ein aus heutiger Sicht geradezu antichristliches Symbol. Durch dieses Fensterchen mit dem Kreuz darüber sollten die Denunzianten Cartagenas ihre Opfer nennen.



Im heute mit schwarzen Tüchern wegen Renovationsarbeiten teilweise verhängten ehemaligen Gouverneurspalast nächtigte auch Bolívar.



Cartagena besitzt ein wundervolles dreirangiges (diese Info besonders für Max Maldacker) Opernhaus. Der Innenraum gilt als einer der schönsten Südamerikas.



Und weil's so schön ist auch grad noch das Nachbarsgebäude, das ehemalige Convento de la Merced. Heute eine Privatuniversität.


Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 4

18. Februar 2015

Interessant, dass heute noch viele Leute in Europa denken, Medellin sei ein höchst gefährliches Drogenzentrum. Das mag wohl in den Achtzigern so gewesen sein. Aber seit die Polizei den Drogenboss Escobar (Medellin-Kartell) erschoss, geht es mit der Stadt bergauf. Sie ist quicklebendig, sehr grün und unternimmt viel, um die Infrastruktur zu verbessern. So gibt es jetzt eine moderne Metro, die vollständig als Hochbahn durch die Stadt führt. Und dort, wo die unvermeidlichen Hüttensiedlungen der Armen beginnen, tragen Seilbahnen die Menschen ganz einfach über die Dächer hinweg. Schlicht atemberaubend.
Botero ist der weltweit bekannteste Sohn dieser Stadt. Entsprechend präsent sind seine Kunstwerke und der zentrale Platz trägt auch seinen Namen.





Wie überall in Südamerika stimmen mich die Überbleibsel der einstmals grossartigen Eisenbahnkultur etwas wehmütig.
In Medellin ist es der Bahnhof aus den Dreissigerjahre. Immerhin haben die Stadtväter die Ruine mustergültig renoviert. Die Gleise der liebevoll vor dem Gebäude stehen gebliebenen Dampflok führen nirgendswo mehr hin, und so bleibt der Lokomotive nur noch das Träumen von vergangenen grossen Reisen....




Zigarrensisch ist in Medellin nicht viel los. Zur Krönung des Tages habe ich den "Country Club" Medellin aufgesucht und dort eine Monte 2 bei Blick über die Stadt und einem Glas vorzüglichen Malbecqs zelebriert.



Der Club ist ein Partner des Berlin Capital Clubs. Die Zugangssicherung ist phänomenal. Nicht nur Beschnüffeln den Zugang verlangenden Besucher Hunde verschiedener Rassen und ebenso vieler Herren, die sich allesamt als Privatpolizei ausweisen. Das Gesicht des Fremden wird zudem mit einer Kamera abgelichtet und mit hinterlegten biometrischen Daten verglichen. Hier begannen meine Schwierigkeiten, hatte ich doch nur meine Partnerkarte vom BCC, die mir gemäss internationaler Vereinbarung ohne weiteres hätte Zutritt verschaffen sollen. Aber, so gestand mir dann etwas später die Club-Managerin, die Leute von der Zugangskontrolle mussten noch nie ein internationales Clubmitglied einlassen. Und so freut es mich, dass ich für den BCC Berlin eine kleine Premiere in Medellin bewirkt habe.

Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 3

17. Februar 2015

Leider gibt es zigarrensisch nichts zu berichten. Das kam so: Ich wollte mit dem Bus von Bogotá nach Medellin fahren und musste schon am frühesten Morgen samt am Vortag gekauftem Ticket am Busterminal sein. Kein Mensch an meinem Gate. Nach verzweifelter Suche nach einem Verantwortlichen teilte mir die Kompagnie mit, der Bus fahre nicht. Da ich der einzige Passagier sei, lohne sich die Fahrt nicht. Ich hechte also ins nächste Taxi und fahre zum Flughafen. Dort wollte aber das mittlerweilen gebuchte Flugzeug auch nicht kommen. Ein halber Tag Futsch. So geht es Einzelreisenden in Zeiten des Massentourismus. Nachdem ich endlich in Medellin angekommen war, zeigte mir mein Hotel stolz seinen Zigarrenhumidor. Bloss: rauchen war nicht erlaubt. Tja, ich hoffe auf morgen.

Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 2

16. Februar 2015

Bogotá lohnt sich allemal zur Einleitung einer Zigarrenreise. Die Hauptstadt Kolumbiens steht noch heute ganz im Zeichen von Bolívar. In der Nähe meines Hotels habe ich an einem entzückenden kleinen grünen Platz, der Plazoleta de San Carlos, das Haus von Manuelita Sáenz entdeckt.


Manuelita Sáenz war die "rassige, zigarrenrauchende Mätresse" Bolívars (so steht es in meinem Reiseführer), der ja der Nobelpreisträger Garcia Marquez in seinem spannenden Roman über Bolívar, "Der General in seinem Labyrinth", ein Denkmal gesetzt hat. Anders als viele Mätressen war Manuelita ihrem Simon stets treu und verhinderte sogar ein Mordkomplott gegen ihn.

Auf dem zentralsten und wichtigsten Platz Bogotás, der auch seinen Namen trägt, steht er noch heute persönlich.


Jetzt ist auch klar, dass ich bei meinem Besuch in der hiesigen Casa eine Bolívar rauchen werde. 

Herzogs Zigarrenreise (Kolumbien - Cuba 2015) - 1

15. Februar 2015

Die diesjährige Reise ins Zigarrenmekka Havana beginnt wiederum im Frankfurter Flughafen unter den serviceorientierten Augen der Lufthansa bei einer Villiger-doppelfigurado. Übrigen eine vorzügliche Non-Cuba. Dazu natürlich ein Glas Malbecq.