CdF-Reise nach Moskau

15. Mai:
Am Morgen Besuch der Christi Erlöserkirche, das ist jener monumentale Sakralbau, der an Stelle eines Schwimmbades in den Neunzigern errichtet wurde. Wir finden die Kirche etwas geschmacklos und kitschig.

Erste Zigarre in einem Café neben der Kirche.
Zu Fuss
zum Roten Platz. Grandios. Übrigens nennen die Moskowiten den Platz seit Matthias Rust auch "Scheremetiewo 3". Hier natürlich auch die weltbekannte Basilius-Kathedrale. Grosses Mittagsververgnügen mit Zigarre im "Bosco" direkt gegenüber vom Lenin-Mausoleum.

Viktor Tarnovsky hat uns eine Monterrey aus dem Habanos-Humidor 510 überreicht! Abschliessend Einkaufsbummel im "Gum".
Das herrliche Wetter verlockte uns zu einer anderthalbstündige Bootsfahrt auf der Moskwa zum Gorki-Park und weiter bis zum Kiewer Bahnhof.





16. Mai
Viktor Tarnovsky sorgt mit einem Sonderaufgebot an Limousinen dafür, dass wir eine höchst komfortable Rückfahrt zum Flughafen Domodedovo haben werden.

CdF-Reise nach Moskau

13./14. Mai:
Unsere Gruppe von 10 Cdf-Mitgliedern bewältigt die unendlich lange Wartezeit bei der Einreise in Moskau-Domodedovo mit Gelassenheit. Unser Halb-Moskauer Frank Duhse lotst uns zum Aero-Express und über die Fährnisse der Moskauer Metro bis zum Novotel im Zentrum.
Am Puschkin-Platz übernimmt dann Viktor Tranovsky die Führung. Essen gibt's leider nicht russisch, dafür aber leidlich skandinavisch und eine gute Lopez 2. Trotz Warnungen Viktors vor Wegelagerern erreichen wir danach das Hotel zu Fuss und finden sogar noch Zeit, uns ein Bierchen in einer Moskauer-Kaschemme als Absacker zu genehmigen.


14. Mai:
Vollgestopftes Programm mit Kreml, seinen Kirchen und der Schatzkammer.

Nonstop geht es weiter zu einer Privatführung durch die Lomonossov-Universität mit der Assistentin des Rektors. Unglaubliche Ein- und Ausblicke, die dieser Stalin-Bau bietet. Stärkung erhalten wir in der Professoren-Kantine mit Barschtsch, russischem Salat, Kartoffeln und Schnitzel samt einem herrlichen Erdbeer-Drink.



Am Abend grosses Hallo beim Besuch bei unseren Freunden vom Moskauer-Zigarrenclub im Gouvernator, dem Sitzungs-Restaurant für seine rund achtzig Mitglieder.

Die Moskauer reisen jedes Jahr einmal in ein westliches Land. Wir sind die ersten, die sie mit einem Gegenbesuch erfreuen. Entsprechend herzlich ist die Aufnahme durch die sechzehn Moskauer/innen: sechs selbst gebrannte Wodkas kredenzt der Präsident Andrej Loskutov. Wir müssen die Ingredienzen herausfinden und aus der Lösung ein Kreuzworträtsel füllen; die Buchstaben ergeben - welche Ehre - H E R Z O G.

Höhepunkt bei all den Begrüssungsreden ist eine knapp sechzig Jahre alte Perfecto aus dem Jahre 1943. Es ist eine "Meisterrunde" deutscher Provenienz, die Andrej für rund 300 Euro auf einer russischen Auktion ersteigert hatte, nebst einer Kiste "Havanillos". Andrej schenkte jedem von uns eine "Meisterrunde".

Solche Zigarren tauchen auf russischen Auktionen gelegentlich auf, weil sie als russische Beute bei den deutschen Soldaten gefunden worden waren (jeder Soldat hatte damals ein Deputat von zwei Zigarren pro Tag). Entgegen unseren anfänglichen Befürchtungen war die alte Zigarre von erstaunlicher Qualität, sowohl was Brand als auch, was das Aroma betrifft.
Unser Gastgeschenk im Gegenzug war ein Berliner Bär aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur.


Der Abend klang aus auf der Dachterrasse des Ritz-Carltons am Roten Platz mit sagenhaftem Rundblick über die Mauern des erleuchteten Kremls bis zur Lomonossov-Universität.

Habanos Festival 2010, Havanna (GALA)

Freitag, 26. Februar 2010 - Gala

20.00 Uhr
Die Gala beginnt wie in den letzten Jahren schon mehrmals im Palexbo, in einer riesigen, gut ausgeschmückten Halle, die gross genug war, die 1040 Personen zu fassen. Das Essen war so la`la`. Zwei Orchester und mehrere Tanzgruppen sorgten für perfekte Unterhaltung.



Gala
Bühne der Gala

Als Geschenk gab es eine Schatulle mit den drei Behike-Formaten.
Übrigens: Behike ist ein indianischer Eigenname.

Wie immer wurde die Verleihung des Titels "Hombre Habanos del ano" mit grosser Spannung erwartet. Im Bereich Handel wurde diesmal Urs Tanner ausgezeichnet. Tanner führte lange Jahre die schweizerische, ebenfalls zur Villiger-Gruppe gehörende, Intertabak und scheidet per April altershalber aus dem Amt aus.

Urs Tanner

Die Auktion für die sechs extra für die Gala angefertigten Humidore brachte folgendes Ergebnis (der Erlös geht an das Kubanische Gesundheitswesen):

Upmann-Humidor € 55 000.-
Monterrey € 100 000.-
Romeo y Julieta € 75 000.-
Partagas € 65 000.-
Montecristo € 110 000.-
Cohiba € 400 000.-

Bitte um Verständnis, dass ich mich bei diesen Preisen nicht in der Lage sah, einen dieser Humidore nach Berlin mitzubringen...Fast alle gingen denn auch nach Asien.

H.Upmann-Humidor
Humidore Partagas, Montecristo, Romeo y Julieta

Cohiba Humidor (400.000.- €)

02.00 Uhr
Schluss der Gala und Ende des zwölften Festivals.

Habanos Festival 2010, Havanna (5. Tag)

Freitag, 26. Februar 2010

09.00 Uhr
Vorbesprechung der Jury für das Finale der besten drei Habanosommeliers. Nachdem diese Weltmeisterschaft heuer zum zehnten Mal durchgeführt wurde, konnte ein entsprechend hohes Niveau aller Finalisten kontastiert werden. Insbesondere der Gewinner Ili aus Chile verfügt nicht nur über exzellente Kenntnisse, sondern auch über ein souveränes Auftreten mit der perfekten Distanz zum Gast. Ili ist Zacapa-Ambassador.

Präsident der Jury: César Adames

10.30-12.30 Uhr
Die drei Finalisten werden geprüft. Die Jury ist sich unisono einig, dass die Reihenfolge: 1.) Chile 2.) Spanien 3.) Arabische Emirate richtig ist. Insbesondere der Gewinner lag mit deutlichem Abstand vorne. Von ihm lasse ich mich gerne in einer Bar oder Restaurant mit Zigarren und Getränken bedienen.

Jury-Arbeit
Die drei Habanosommelier-Finalisten. Philip Ili aus Chile (1. v. l.) gewann die Meisterschaft souverän

13.00 Uhr
Die Spitzen von Habanos ziehen ein positives Resumée des diesjährigen Festivals. 1500 Teilnehmer stellen einen neuen Rekord dar und die Gala heute abend wird mit 1040 Personen aus allen Nähten platzen. Noch einmal wurde Heinrich Villige geehrt. Er ehielt zum Achtzigsten noch einen extra für ihn angefertigten Humidor. Sehr zur Freude von Christoph Puszkar, der jetzt nicht nur das riesige Ölbild, sondern auch noch den grossen Humidor nach Hause bringen darf. H. Villiger kann das nicht, reist er doch morgen nach Mexiko weiter.


Eindrücke von der Habanos-Messe: hier der Habanos-Stand
Traditionelle kubanische Holzfigürchen
Messemelancholie...

Habanos Festival 2010, Havanna (4. Tag)

Donnerstag, 25.02.2010

10.30 Uhr:
Besuch im Krankenhaus "William Soler", wo uns Dr. Villamil mit seiner Crew samt dem ärztlichen Direktor empfing. Unsere Spendenkasse ist mit rund 10.000.- € gefüllt und es ging uns darum, das Bedürfnis von Dr. Villamil, dem Chef für Transplantationen bei Kindern, nach meidzinischem Gerät zu erfragen, das wir dem Krankenhaus direkt spenden wollen.

Der Empfang war sehr herzlich und immer wieder wurde betont, dass das von uns gespendete Lebertransplantationsgerät hervorragende Dienste leistet. Jetzt braucht die Abteilung dringend ein neues Ultraschallgerät von Siemens, das wir umgehend kaufen werden.

15.00 Uhr:
Christoph Puszkar von 5th Avenue hat zu einem Pre-Tasting der Regional Alemania 2010 in kleinstem Kreis nach Partagas eingeladen. In Anwesenheit des Kompositeurs der Zigarre konnten wir uns mit der besonderen Charakteristik der neuen Zigarre vertraut machen. Es ist eine Allones Belicoso (25er Kiste, habilitiert). Die Zigarre ist zuerst ungewöhnlich stark, was, wie hier hörten, damit zusammenhängt, dass die Mischung an die starken Puros aus den 50er-Jahren angelehnt ist. Die neue Regionales für Deutschland soll also eine alte Traditionwieder aufleben lassen. Unisono war die Meinung, dass es DIE Zigarre ist, auf die wir alle lange gewartet haben. Ich freue mich auf sie. Die zweite Regional wird eine Larranaga Robusto im 25er Cabinet.

Ramon Allones - Belicosos

Ramon Allones - Belicosos
(die besondere Qualität der Ringe fällt auf!)

Er hat die Ramon Allones für uns komponiert

20.00 Uhr:
Heinrich Villiger hat zur deutsch-schweizerischen Nacht in das Museum für bildende Gegenwartskunst eingeladen. Ein festliches Essen erwartete die Teilnehmer der deutschen und der schweizerischen Gruppe. Herr Villiger war kurz zuvor aus Santo Domingo eingeflogen und sah entsprechend gut erholt aus. Da er dieses Jahr achtzig Jahre alt wird, wurde er schon mal mit einem prachtvollen Portrait von ihm beschenkt, das ein kubanischer Künstler als klassisches grossformatiges Ölbild
gemalt hatte.

Die Nacht klang für mich in der Altstadt aus. Einige Freunde haben zusammen mit mir eine kubanische Disko (!) besucht und wurden prompt mit grosser Aufmerksamkeit der anwesenden jungen Mulattinnen bedacht....

Habanos Festival 2010, Havanna (3. Tag - Teil 2)

Donnerstag, 25.02.2010 (Vormittag)

Hier noch die versprochenen Nachträge von gestern:
Die Bestsellerliste von Habanos für 2009 sieht wie folgt aus:
(1. Zahl= % vom Gesamt in Stück, 2. Zahl = % vom Gesamt in USD)
Montecristo 20 / 26
Romeo y Julieta 17 / 13
Cohiba 10,4 / 20,7
Partagas 9,2 / 9,4
Hoyo de Monterrey 5,5 / 6,7
H. Upmann 3,9 / 4,6

Noch ein Wort von Garcia zu den Casas weltweit:
Insgesamt existieren z. Z. 146
In 2009 sind neu dazugekommen, 3 in Afrika, 3 in Las Americas, 2 in Vorderasien und 5 in Europa

Der gegenwärtige Direktor von El Laguito ist Lic. Amaldo Ovalles Brinones. Er ist seit dem Rücktritt von Tamayo bereits der vierte Leiter dieses prestigeträchtigen Unternehmens.

Lic. Amaldo Ovalles Brinones

Eine grosse Freundschaftsgeste: Brinones schenkte mir drei Vorformate der Behike

H. Upmann wird derzeit geleitet vom ehemaligen Vizedirektor (unter Brown):
Miguel Barzaga Maceo.

Miguel Barzaga Maceo mit Emilia Tamayo bei unserem Besuch in der Manufaktur H. Upmann

Habanos Festival 2010, Havanna (3. Tag - Teil 1)

Mittwoch, 24. Februar 2010

10.00 Uhr:
Eröffnung der internationalen Habanos-Seminare im Palacio de las Convenciones. Simon Chase hielt einen brillanten Vortrag über die Altersbestimmung von Zigarrenkisten.
Dazu ein interessanter link: www.cigarhistory.info

Simon Chase beim Vortrag

Davor gab Vizepräsident Manuel Garcia interessante Einblicke in die Zahlenwelt von Habanos.
Hier die Wichtigsten:
2009 war, so Garcia, ein schwieriges Jahr mit einem Umsatztotal von 360 Mio. USD. Der Rückgang soll insbesondere auf den Duty free-Bereich zurückgehen.
Die Marktquote weltweit (ausser USA und Puerto Rico) für Habanos-Zigarren gegenüber andern Zigarren liegt bei 71% in Stückzahlen und bei 80% in USD. Der duty-free-Anteil liegt bei 27% (Stückzahl). Gegenüber 2008 schliesst Habanos 2009 insgesamt mit einem Minus von rund 8% in USD.
Der Anteil am Habanos-Weltumsatz für Westeuropa lag bei 59% (in Stück).
Die Entwicklung von 2008 zu 2009 sieht folgendermassen aus:
Asien +12%
Afrika -28%
Südamerika -24,9%
Nordamerika -1,0%
Westeuropa -4,8%
Osteuropa -17,0%
Naher Osten -3,0%

Insgesamt -11%, jeweils in Stückzahlen

Weitere Zahlen gibt es morgen, sonst wird es zu trocken. Morgen u. a. die kubanische Bestsellerliste.

Manuel Garcia nach dem Vortrag

13.00 Uhr:
Einige Mitglieder der Deutschen Gruppe treffen sich mit mir zu einem Privatbesuch bei El Laguito (Cohiba) und H.Upmann. Geöffnet hat uns die Tore Emilia Tamayo, ehemalige Cohiba-Chefin. Sie übernahm denn auch die Führung durch die beiden Manufakturen. Morgen werde ich die beiden Chefs der zwei Manufakturen vorstellen.

Vor El Laguito

Emilia Tamayo mit der Behike-Rollerin Norma in El Laguito

Behike 54 in der Produktion von El Laguito

In der Manufaktur H. Upmann

In der Manufaktur H. Upmann

20.00 Uhr:
Nacht für die Habanos-Frau. Im Kunstmuseum schön dekoriert fand dieser Abend zu Ehren der Frau statt. Naja, also ausser einem Werbegag, nämlich fünf kleinen (!) Puros für die Frau ("Julieta de Romeo y Julieta) ist wohl nicht viel hinter der Sache zu sehen. Welche echte Zigarrenliebhaberin lässt sich schon vorschreiben, was zu ihr passt? Immerhin gab es an diesem Abend auch die erste Limitada 2010 zu rauchen:
eine Montecristo Grand Edmundo. (Tastingbericht folgt)

Noche por las mucheres im Kunstmuseum

Julieta von Romeo y Julieta

Am Frauenabend sehr ehrenvoll plaziert zwischen dem Präsidenten von Habanos und dem Chairman von Imperial Tobacco

Montecristo - Edmundo Grande EL 2010

Habanos Festival 2010, Havanna (2. Tag)

Dienstag, 23. Februar 2010

Die Berliner Gruppe ist auf Sightseeing. Beginnend natürlich in der Altstadt, dann in der Bar auf dem Dach des Hotels "Ambos Mundos" die erste Stärkung durch ein minzhaltiges Getränk, dann vorbeigeschaut bei Rinaldo, dem wohl bekanntesten Roller in Havana. Rinaldo ist berühmt für seine Überformate, die er demnächst wieder auf einer Deutschlandtournée präsentieren will. Mittagessen mit einer d4 gab es im "Café del Oriente", vielleicht dem besten Restaurant der Stadt.

Beim Sightseeing...

Blick vom Dach des "Ambos Mundos"

Habanos Festival 2010, Havanna (1. Tag - Teil 2)

Montag, 22.2.2010

Das zwölfte Habanos-Festival wurde am 22. Februar mit einer grossen Welcome Night eröffnet. Schauplatz war das Gran Teatro de la Habano, ein prachtvoller Bau in Nachbarschaft zum Capitol, der allerdings schon bessere (Opern-)Zeiten erlebt hat.
Natürlich gab es die obligaten Eröffnungsreden der beiden Präsidenten und der beiden Vizepräsidenten von Habanos. Das überragende Ereignis aber war das Konzert von Chuco Valdes und seinen Musikergästen, das nicht nur eingefleischte Jazz-Fans zu Beifallsstürmen hinriss. Der anschliessende Empfang lohnte den Besuch weniger wegen des Essens und Trinkens (das Essen war ohnehin nach 20 Minuten aus und die später Kommenden hatten das Nachsehen), sondern wegen des prachtvollen Saals, der sonst nicht zugänglich ist. Einige Mitglieder meiner Gruppe zogen es deshalb nach Besichtigung des Saals vor, im nahegelegenen "Saratoga" zu tafeln.

Die erste neue Zigarre des diesjährigen Festivals wurde zur Eröffnungsfeier gereicht: Romeo y Julieta - Wide Churchill (55/130).
Erster Eindruck: sehr zimtiger Geschmack, gut gerollt und überhaupt erfolgversprechend, wenn der Zigarre, die wir zur Eröffnung erhielten, auch zumindest ähnliche Chargen folgen sollten. Vielleicht ist die Wide Churchill eine Antwort Kubas auf neue Formate, wie sie etwa "Nub" eingeführt hat.

Prunkvoller Eingang zu Gran Teatro

Eduardo Gonzales mit dem früheren Direktor von Cohiba, Osmar

Grosser Empfang für die Gäste



Wide Churchill

Herr Keller bei der Noche de Bienvenida