XIV Festival Habano, Februar 2012 - 4.03.12

4.03.2012

Die meisten Festival-Besucher sind schon in Abreisestimmung. Dazu passt, dass heute eine enorme frente frio mit orkanartigem Sturm gekommen ist, die Temperaturen sanken um 10 Grad. Das macht nichts, das Wetter hat es diese Woche gut mit uns gemeint. Jetzt ist Zeit für viele Besuche. Heute abend Eduardo Gonzales und seine Frau Maira, die übrigens Zwillinge erwartet. Auch Roberto Infante, der ehemalige Handelsrat der Kubanischen Botschaft in Berlin und seine Frau Maria Luisa warten auf einen Besuch. Unser Zigarrenfreund Steltzer aus Wien ist einen ganzen Monat hier und wir überlegen, demnächst den Osten der Insel gemeinsam zu erkunden.

XIV Festival Habano, Februar 2012 - 2.03.12 (GALA)

2.03.2012 am Abend - GALA

Die für viele langersehnte Gala hielt, was sie versprach. Zwar ist sie m. E. etwas zu sehr in die Länge geraten. Preisverleihung und Auktion fanden erst gegen Mitternacht statt und den Gutenachtgruss gab es erst um halb zwei. Auch mit dem Essen ist das so eine Sache. Vieles wäre noch geniessbar, wenn es nicht eiskalt auf den Tisch käme. Aber was will man schon, wenn rund 1200 Gäste bewirtet werden müssen. Und schliesslich liegt der Schwerpunkt der Gala auf dem (zigarren)gesellschaftlichen drum und dran. Was sehr positiv auffällt, ist die zunehmende Professionalität des Service, der sogar an unserem Tisch sich zur Rücknahme einer Flasche Rotweins bewegen liess, die nach übereinstimmender Meinung unserer Tischgesellschaft den enormsten Korken aller Zeiten hatte. Hier zwei Videos vom musikalischen Begleitprogramm:




Unseren Tisch - A18 - hatte Toni deDios liebevoll zusammengesetzt. Ausser mir sassen hier Genc, Casa Düsseldorf, Schäuble, Casa Stuttgart, Wolters, Casa Hamburg, Skoblo und Kagan aus Berlin sowie Sabine Pfleghaar von 5th Avenue und Toni selbst. Wir hätten also gut und gerne eine Art von Casa-Gewerkschaft für Deutschland an diesem Abend gründen können.

Zigarrenmässig stand die Gala ganz im Zeichen von Romeo y Julieta. Die Zigarrenkarte sah so aus:

  • Exhibicion No.4 (Für Kenner: ein must)
  • Die neue Petit Churchill
  • Wide Churchill
  • 2 der neuen Romeo y Julieta Churchills Reserva Cosecha 2008 

Romeo y Julieta Churchills Reserva Cosecha 2008
Reizende Präsentation
Preise des neuen Habanos-Jahrgangs 2011 gingen an:

  • Produktion: Armando Rodriguez Chill, Cuba
  • Kommunikation: José Castelar Cueto, Cuba
  • Handel: Jemma Freeman, Grossbritannien

Jemma Freeman
die drei Preisträger
Als James Belushi mit den Präsidenten von Habanos die Preise übergeben hatte, griff er noch einmal zur Mundharmonika. Hier das Video:



Schlusskommentar von Belushi: "I love Cuba". Yes, we really do!!

Die Auktion ergab einmal mehr ein sensationelles Ergebnis. Von Anfang an war von Krise nichts zu spüren und die Vermögenden gaben das Geld mit vollen Händen aus. Die Humidore waren mit z. T. äusserst raren Zigarren aus der Geschichte der jeweiligen Marken gefüllt.

Auktion mit Simon Chase
Lot 1: Ein schöner Upmann Humidor (350 Zigarren) in Form eines Arzneischranks (!) samt einem Upmann Porzellan-Service mit Jars und Aschenbecher ergab € 60.000,- und ging nach Indien.


Lot 2: Der Monterrey-Humidor wurde zusammen mit einem Meissen Pferd ausgelobt und erhielt € 40.000,- Ersteigert durch die Preisträgerin Freeman.


Lot 3: Ein wunderschöner Romeo y Julieta Humidor mit Intarsien und zwei Skulpturen der beiden Liebenden ging zusammen mit einem Romeo y Julieta-Porzellanservice von Sargadelos in Spanien für € 130.000,- weg


Lot 4:Ein sehr präsentabler Partagas-Humidor zusammen mit einem Partagas-Schachspiel erreichte € 60.000,-


Lot 5: Der Montecristo-Humidor von Humidif ging zusammen mit einem Kreide-Bild des kubanischen Künstlers Alexis Leyva Machado für € 80.000,- weg.


Lot 6: Der Höhepunkt war eine atemberaubende Nachbildung von El Laguito mit einer Vorrichtung, die per Fernsteuerung eine ganze Cohiba-Kiste aus dem Gebäude hebt. Insgesamt sind im Humidor 5000 Zigarren untergebracht. Sensationelle € 360.000,- brachte er ein.

 

XIV Festival Habano, Februar 2012 - 2.03.12

2.03.2012

Eine exklusive Führung für die kleine Berliner-Gruppe ermöglichte uns Arnaldo Ovalles Brinones, der Direktor El Laguito (Cohiba). Mit dabei waren unsere lieben Freunde, die Ex-Direktorin Emilia Tamayo und ihr Mann Jorge.

Arnaldo, Direktor von "Cohiba"
Emilia Tamayo
Jorge Tamayo
 

Z. Z. läuft die Produktion der neuen Piramide Extra auf Hochtouren und Arnaldo meint, dass wohl im Juni die ersten Kisten verschickt werden können. Allerdings werden in "El Laguito" nur ca. 25% der Piramiden gerollt, der Rest bei H. Upmann. Grund ist die Tatsache, dass das Piramiden-Format in "El Laguito" keine Roll-Tradition hat, dafür bei H. Upmann umso mehr.

Ggegenwärtig beschäftigt Arnaldo insgesamt rund 220 Mitarbeiter/innen, davon 99 Torcedores und Torcedoras. Die einzige Cohiba-Linie, die nach wie vor ausschliesslich in El Laguito hergestellt wird, ist die Behike. Interessanterweise konnte Arnaldo nicht verstehen, warum bei uns die 54 und die 56 beständig Mangelware sind. Er habe längst auf die Nachfrage reagiert!

Während des Gesprächs reifte der Wunsch auf unserer Seite, Arnaldo nach Deutschland einzuladen. Ein guter Anlass hierfür wäre das Hafenfest. Er jedenfalls würde sich freuen. Sobald ich zurück in Berlin bin, werde ich ein offizielles Gesuch an Habanos richten. Hoffentlich klappt es.

Im Anschluss an den Fabrikrundgang haben wir gemeinsam im Paladar "La cocina de Lilliam" gegessen, einem, wir mir scheint, der schönsten Paladares in Havana und mit einer Küche, die vergleichsweise Spitze ist. Jedenfalls erkläre ich hiermit feierlich, die bei "Lilliam" servierten Garbanzos (Kichererbsen) zu den besten, die ich je ass.

Bei "Lilliam"

Hier übrigens auch mal einen Blick auf zwei meiner "Mitjournalisten": Gabriela Grees schreibt für das European Cult Journal und Manuel Fröhlich blogt für die Schweiz.

Gabriela Grees
Manuel Fröhlich

XIV Festival Habano, Februar 2012 - 1.03.12

1.03.2012

Am Donnerstag endlich Zeit, die Messe zu besuchen.

Neu und sehenswert diesmal eine ausgedehnte Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst aus Kuba. Die Bilder konnten z. T. käuflich erworben werden. Einen kleinen Ausschnitt habe ich auf das folgende Video gebannt:


Neu hat sich auch die Porzellanmanufaktur "Meissen" in Havanna positioniert und will mit Habanos einen Kooperationsvertrag eingehen. Wir dürfen uns also auf Luxusascher Meissen-Habanos freuen.

Herr Einecke repräsentiert Meissen in Havana, er ist auch häufiger Gast im Hafen.

Meissen am Habanos-Festival
Herr Einecke mit seiner Gattin Ela Maria Rodriguez
Der Hauptstand an der Messe: Habanos S. A.
Am Abend die traditionelle Einladung von 5thAvenue für Deutschland und Österreich und von Intertabak für die Schweiz zur Cena Cubana.



Eingeladen wurde ins "El Pedregal". Zur Cena gaben sich auch die Botschafter der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz die Ehre. Ich war Tischnachbar des Deutschen Botschafters, Dr. Wolf Daerr, der in interessantem Gespräch ein vielfältiges Bild der gegenwärtigen Beziehungen Deutschland-Kuba, aber auch der Situation in Kuba selbst entwarf.

Der deutsche Botschafter Dr. W. Daerr kam mit Gattin

Höhepunkt des Abends war das Konzert der "Camerata romeu", eines ausschliesslich aus Frauen bestehenden klassischen Orchesters. Sie spielten Stücke kubanischer Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts und auch eine Eigenkomposition einer der blutjungen Violonistinnen. Wir waren alle von der Qualität dieses Orchesters begeistert.

Die "Camerata Romeu"