XV. Habanos Festival 2013 (Christian Krendl) - 4/b

Donnerstag, 28. Februar 2013

Am Abend zog ich meine Guyabera an, da zur „Noche de Vegueros“ geladen wurde. Grosszügig empfangen, es gab es am Eingang gleich alle 3 neuen Formate der Marke Vegueros (Entretiempos, Tapado, Manañitas), so testen wir gleich das erste Format.



Die gerauchte kleine Piramides fing gleich sehr aromatisch an, mit einem angenhemen Aroma von Gewürzkuchen. Jedoch, was sich leider bei allen bislang gerauchten Neuigkeiten durchsetzte, war die Jungendlichkeit deutlich zu schmecken. Ein starker Stich ins Grüne war unverkennbar. Dies jedoch auch verständlich, da alle bislang gereichten Zigarren „erst“ in 2013 produziert wurden. Nach dem ersten Drittel fiel die Zigarre dann etwas ab und wurde deutlich leichter.



Der Abend schien perfekt organisiert und die Gala begann.



Leider wollten uns die Cubaner wohl mit aller Kraft und Stärke Ihre Funktionsfähigkeit der Klimaanlage demonstrieren, so dass es im Raum deutlich (gefühlte 10 Grad) kälter war als im Aussenbereich. Ich zitterte vor Kälte, wo leider auch das Menü nicht Besserung tun konnte. Auch alle Speisen hatten eine Temperatur, welche an das Raumklima erinnerte. Bei den Speisen ist mir „leider“ nur die Vorspeisen in Erinnerung (leider schlechter) geblieben – ein Langusten Seafood Cocktail. Es dauerte leider nicht einmal bis zum Ende des Abends und ich bereute sehr, diesen gegessen zu haben.

Das Dessert, die neue Edición Limtada 2013 von Hoyo de Monterrey, liess ich mir daher für einen späteren Zeitpunkt übrig.


XV. Habanos Festival 2013 (Christian Krendl) - 4/a

Donnerstag, 28. Februar 2013

Donnerstag ging es zur Eröffnung der Habanos-Messe im Palacio de las Convenciones. Nach der Eröffnungsrede ging ich gleich auf die Suche der Habanos Neuigkeiten für das Jahr 2013. Wir können uns dort auf viele schöne neue Formate freuen, lassen wir uns nur überraschen wann wir diese Zigarren dann endlich in Deutschland rauchen können. Einzusammenfassung aller neuen Zigarren für 2013:


  • Bolivar – Libertador (Exclusivo Casa del Habano)
  • H. Upmann – Connossieur A (Exclusivo Casa del Habano)
  • Vegueros – Entretiempos
  • Vegueros – Tapados
  • Vegueros – Manañitas
  • Romeo y Julieta – Romeo de Luxe / Edición Limitada 2013 (Cepo 52 und 162 mm Länge)
  • Punch – Seie D´Oro / Edición Limitada 2013 (Cepo 52 und 140 mm)
  • Hoyo de Monterrey – Grand Epicure / Edición Limitada (Cepo 55 und 130 mm Länge)
  • Habanos Colleccion 2013 – Partagas (Exclusivo Casa del Habano)
  • Partagas – Lusitanias / GRAN RESERVA
  • Montecristo – Petit No. 2
  • Montecristo – Double Edmundo


Beim weiteren Stöbern über die Messe dann eine „Berliner Überraschung“, unerwartet traf ich unser CdF-Mitglied und grossen Zigarrenfreund Victor Tarnovsky. Bei einer Hoyo de Monterrey Maravillas aus dem Replica-Humidor (ein grosses Dankeschön an Victor für dieses schöne Zigarrengeschenk) feierten wir dieses Treffen.


XV. Habanos Festival 2013 (Christian Krendl) - 3

Mittwoch, 27. Februar 2013

Mittwoch klingelte der Wecker sehr früh am Morgen, geplant war eine Fahrt nach Pinar del Rio (Vuelta Abajo). Man fragt sich immer weshalb man so früh losfährt, da ein Stau auf cubanischen Autobahnen eher weniger gefürchtet werden muss.



Angekommen in San Luis wurden wir herzlichst von einem Tabakbauern auf seinem Feld empfangen. Er erklärte uns ausführlich seinen Anbau und erklärte auf Nachfrage, dass keinerlei Dünger beim Anbau verwandt wird. Ich habe mich dann gleich einmal zur Qualitätsüberprüfung aufgemacht.



Auch die Trockenhäuser haben wir besucht. Etwas bedenklich dort, dass wir zwar auch viele alter Tradition gesehen haben, jedoch nur in gefüllte Häuser geführt wurden, in den in neue Methode mit Einleitung durch warme Luft die Trocknung beschleunigt. Dort wurden neben Deckblätter auch Einlagetabake getrocknet.



Später besuchten wir dann eine Tabak-Fabrik, in welcher der Tabak von den Bauern angekauft wird, sortiert, bearbeitet wird und später zu den Manufakturen gebracht wird.



Der Fabrikleiter äußerte im Gespräch seine Zufriedenheit mit der neuen Produktion, da er meinte, dass die aktuelle Ernte besser sein als im vorherigen Jahr – so können wir uns auch weiterhin auf eine gute Qualität bei der Havana freuen.

Zigarren-Reise durch Südamerika (2)

Weil es so schön ist, hier noch eine Photo mit dem teatro colon, ausnahmsweise von der Rückseite aus aufgenommen.


Also jetzt ( es ist mittlerweile der 23. Februar) geht es auf zur Suche nach brasilianischen Zigarren. Die Suche beginnt in Zentralbrasilien, wo unser Zigarrenfreund Bernd Frenzel eine biochemische Fabrik betreibt. Es ist Goiania, Hauptstand der Provinz Goyas, der z. Z. prosperierendsten Gegend Brasiliens. Auf der folgenden Photo sind Bernd und Irène Frenzel am zentralen Denkmal von Goiania, dem Denkmal der "drei Rassen" (Schwarze, Indios und Weisse), die den Staat aufgebaut haben. Ja, man beachte durchaus die Einigkeit und die gemeinsame Anstrengung, das Ding ins Lot zu kriegen...


In Goiania habe ich eine der pittoreskesten Formen von Tabakpräsentation vorgeführt bekommen. Frenzels führten mich in die "Tabacaria Central", woselbst brasilianischer Tabak in Form von langen Würsten oder Schlangen angeboten wird. Fürwahr ein ungewöhnlicher Anblick für den Zigarrenraucher. Die Würste duften übrigens ungewöhnlich gut!



Der so am Stück verkaufte Tabak wird zerkleinert und dann in einem Maisblatt zu einem Zigarillo gerollt. Die Tabakverkäuferin gibt hierzu sachkundigen Rat:


Allerdings kennt sie die Bedürfnisse des Zigarrenrauchers kaum, jedenfalls vermag sie keinen Unterschied zwischen Shortfiller und Longfiller zu sehen. Und so verkauft sie auch nur brasilianische Shortfiller-Zigarren. Z. B.  diese:


Interessanterweise werden diese brasilianischen Shortfiller mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Warum, das weiss der Himmel. 


Eine schöne Packung sei hier noch für den Havanaliebhaber erwähnt. Brasilien lässt die "Siboney" alten kubanischen Angedenkens in Form eines Shortfillers aufleben, allerdings in einer Tabakzusammensetzung, die mir zu schwach für einen brasilianischen Puro zu sein scheint. Was da sonst noch drin oder drauf (das Deckblatt ist ungewöhnlich hell) ist, weiss ich nicht.


Hier unsere Aficionada Irène Frenzel beim Hochgenuss am Abend vor meiner Weiterreise.


Die Weiterreise führte mich per Bus (leider gibt es die Eisenbahn schon lange nicht mehr) nach Brasilia. Obwohl ich hier eigentlich nur über Zigarrensisches berichten möchte, muss ich gestehen, dass mich Oscar Niemeyers "Catedral Metropolitana" überwältigt hat. Obwohl tausendmal in Abbildungen gesehen, ist es schon beeindruckend, diese Ikone der Moderne in natura aufzunehmen. Mit ihrem Glockenturm, der wie eine Handglocke jede einzelne der vier Glocken in einem Fächer präsentiert. Genau so habe ich mir die klassische Moderne immer vorgestellt: Jedes Detail wird durch seine Funktion bestimmt und nicht durch irgendwelche dekorativen Bedürfnisse des Betrachters. Einfach grossartig.

XV. Habanos Festival 2013 (Christian Krendl) - 2

Dienstag, 26. Februar 2013

Am Dienstag war eigentlich eine Bootstour zum Strand von Tarara geplant, jedoch ganz cubanisch wurde diese umgeplant. Wohl aus finanziellen Engpässen und technisch bedingten Ausfällen standen keine Boote mehr zur Verfügung. Schnell wurde ein Ersatzprogramm organisiert – „Smokers Train“. Vom Hauptbahnhof in Havana ging es nach Jaruco.



Die improvisierte Bar war sehr grosszügig mit Cuba Libre, Mojito etc., so dass die Stimmung schnell ausgelassen fröhlich wurde. Die Musik und die cubanischen Tänzerin mussten nicht lang bitten – es wurde sofort mitgetanzt.



Angekommen am Bahnhof in Jaruco, bei bestem Wetter, ging es mit dem Bus weiter zu einem Einsichtspunkt mit einem wunderbaren Blick.



Später gab es dann in einem Restaurant ein Spanferkel für die ganze Gruppe, begleitet mit einer Montecristo No. 2.



Am Abend freuten wir uns alle auf das erste Highlight beim Festival: Welcome Night, ausgerichtet auf der Festung „El Morro“. Eine beeindruckende Kulisse mit einem atemberaubenden Blick über die Bucht von Havana.



Mittelpunkt an diesem Abend war die Einführung der beiden neunen Vitolas bei der Marke Montecristo, der Petit No. 2 und der Double Edmundo.

  • Montecristo – Petit No. 2 (Vitola de Galera: Petit No. 2, Cepo 52 und 120mm Länge)
  • Montecristo – Double Edmundo (Vitola de Galera: Double Edmund, Cepo 50 und 155mm Länge)


Ein tolle Veranstaltung und mindest genauso gute Zigarren!

XV. Habanos Festival 2013 (Christian Krendl) - 1

Montag, 25. Februar 2013

Mit viel Spannung und Vorfreude auf das „XV Festival del Habano“ machte ich mich am Montag auf die Reise nach Cuba. Air France, mit denen ich von Berlin über Paris nach Havana fliegen wollte, folterte jedoch meine Nerven maximal. Der Zubringerflug nach Paris hatte 90 Minuten Verspätung, bei einer Umsteigedauer von gut 2 Stunden rückte mir das Festival schon gedanklich in die Ferne. Nach einem Sprint durch die Gänge am Flughafen Charles de Gaulles und einem „Übersehen“ der Schlange bei der Passkontrolle (ich entschuldige mich hiermit bei allen anderen Wartenden) erreichte ich den Flug nach Havana in letzter Minute. Im Flugzeug sitzend entschied ich mich dann auf „cubanische Gelassenheit“ umzuschalten und mir erst gar keine Sorgen um das Gepäck zu machen. Mit dieser cubanischen Einstellung - irgendwie klappt es doch immer - freute ich mich umso mehr, als ich meinen Koffer am Flughafen in Havana doch fand.

Nach dem Transfer vom Flughafen erreichte ich spät das Hotel Nacional, in dem ich mich beim Anblick solch vieler Zigarrenfreunde auf der Terrasse sofort zuhause fühlte. Als erste Zigarre rauchte ich dort jedoch noch eine „re-importierte“, an Ihre Heimat zurückgekehrte Punch - Sir John (ER).

Nach dieser einen Zigarre zog es mich dann aber sofort ins Bett. Beim Anblick aller Einladungen und „Termine“ für die anstehende Woche konnte ich sofort und sehr glücklich einschlafen.

Zigarren-Reise durch Südamerika und Habanos Festival 2013

Es ist Festivalzeit in Havana, Diesmal wird Christian Krendl berichten, während ich auf Spurensuche nach den letzten Zigarren in Südamerika bin. Immerhin machte ich schon bei meiner Abreise aus Deutschland eine wohlgemut stimmende Entdeckung: Die Lufthansa hält offenbar die Fahne der Zigarrenraucherkultur aufrecht, denn in Frankfurt gibt es eine veritable Zigarrenlounge mit Gratiszigarren von Villiger (Linie 1888). Angekommen in Buenos Aires, stach mir überall "Havanna" ins Auge:


Aber weit gefehlt, der Schriftzug verspricht mehr als er hält. Havannas gibt es hier nicht, wohl aber in der Casa del Habano Buenos Aires. Endlich konnte ich meine Kollegin Blanca Alsogaray, Leiterin der dortigen Casa, besuchen. Sie eröffnete weltweit die vierte Casa und gehört damit zum Casa-"Urgestein". Hier ist sie, zusammen mit argentinischen Aficionados:


Zu meinem grossen Leidwesen ist die musikalische Wiege unseres Zigarrenfreundes Daniel Barenboim, derzeit ferienhalber ausser Betrieb: Das teatro colon hat Spielpause und eröffnet die neue Winter(!)saison am 9. März.