Ende März 2013
Einige Tage oder Wochen später (so genau weiss man das hier in Südamerika nicht mehr, wenn erst einmal der europäische Kalender mit seinen Terminen etwas verblasst), immer noch auf der Suche nach dem idealen Rauchplatz. Aber auch mit der Oper, meiner andern Leidenschaft, habe ich hier nicht so viel Glück. Zwar ist die Oper in Rio de Janeiro sogar der Pariser-Opéra nachempfunden, Aufführungen gibt es aber nur sporadisch und leider ausserhalb meiner dortigen Präsenzzeit.
Das gleiche Bild in Sao Paulo, immerhin der Stolz der Paulistas - unbespielt:
Und weil das Thema so schön ist, hier auch noch gleich das Mehrspartenhaus in Curitiba:
Vor diesem Theater in Curitiba eine Monumentalbüste der langjährigen Intendantin. Wäre das nicht eine Anregung für die Deutsche Oper, was Ähnliches für Frau Harms in Auftrag zu geben?
Auch das winzige Morretes bei Curitiba hat ein kleines Theater in schönstem Art-déco-Stil aus den Dreissigern. Der Vorgängerbau war immerhin zu Ehren des brasilianischern Herrschers Dom Pedro II. errichtet worden.
In Sao Paulo werde ich wieder einmal zigarrenfündig. Allerdings: Der erste Eindruck ist schockierend, verlangt man doch in dieser Raucherlounge umgerechnet rund 15 Euro nur für den Einlass!
Also weiter zur Casa del Habano.
Ich begreife das System nicht, und werde bei Toni nachfragen müssen. Das hier ist eine Casa und doch keine. Felipe Albano, der Geschäftsführer sagt mir, dass es drei sogenannte Esch Cafés in Brasilien gibt (zwei in Rio, eines in Sao Paulo), benannt nach dem deutschstämmigen Herrn Esch. Warum sie sich trotzdem Casas nennen dürfen, weiss ich nicht. Hier Felipe Albano im Humidor:
Aber es handelt sich dabei nur um das, was wir bei uns Habanos Specialist nennen würden. Felipe ist sehr offen und nennt mir sogar seine Verkaufszahlen - erschütternd der Niedergang der Zigarrenkultur in Brasilien. Es gibt auch keine regional. Hinzu kommen die Preise: für die Monte 2, die ich hier rauchte, hatte ich satte 25 Euro zu bezahlen! Trotzdem hat sie geschmeckt:
Mein anschliessendes Mittagessen im nahe der "Casa" gelegenen D.O.M. gehört zum besten, was mir kulinarisch je wiederfahren ist. Brasilianisch inspirierte kreolische Küche, sensationell (Michelin würde sagen: vaut le voyage). Leider wiederum Rauchverbot.
Toller Reisebericht!
AntwortenLöschenMeiner Meinung nach schmecken die Zigarren auch gleich noch einmal besser, wenn man diese vor Ort im Urlaub verköstigt. Da ist eben gleich noch einmal ein ganz anderes Flair, als zuhause in Deutschland :-)